Mittwoch, 27. März 2013

Traurig aber wahr!

Ich muss mal einige Gedanken zum Thema MACHTLOSIGKEIT loswerden, die mich ziemlich beschäftigen...

Auf den Plazas gibt es unzählige Dorgenabhängige, die sich samt ihrer Kinder dort aufhalten, so dass selbst andere "inhaladores de clefa" auf uns zukommen und sagen, könnt ihr denn nichts unternehmen und ihnen ihre Kinder wegnehmen!? Schaut euch nur mal an, wie sie hier leben?! Die Worte bleiben im Raum stehen und lösen sich nach einiger Zeit auf, ohne das etwas passiert. Alles läuft weiter wie bisher, nur das Gefühl der MACHTLOSIGKEIT wird immer größer. Es will einfach nicht in meinen Kopf, dass man wirklich nichts tun kann. In Deutschland würde man dies einer Behörde melden, zwar dauert es auch seine Zeit und läuft nicht immer reibungslos ab, aber es passiert etwas. Auch wenn man die Augen vor dem, was hier passiert verschließen möchte, es ist nicht möglich. Es gibt einfach zu viele Kinder, die aufgrund des Drogenkonsums ihrer Eltern auf der Straße leben müssen. Diese Tatsache wird mir jeden Tag aufs Neue ins Gedächtnis gerufen, wenn ich die Kinder neben ihren dorgenabhängigen Eltern auf einem kleinen Stückchen Gras inmitten einer befahrenen Straße spielen sehe. Einigen Leuten mag dieses Bild tatsächlich erfolgreich entgehen, denn die reicheren Menschen aus dem Norden begeben sich gar nicht erst in die Stadt, weil es ihrer Meinung nach zu gefährlich ist. Sie scheinen in ihrer kleinen perfekten Welt zu leben, die all das Leid der eigenen Stadt nicht zulassen möchte und einfach ausblendet. Ich möchte nicht alle in einen Topf werfen, das muss ich immer wieder sagen. Auf der anderen Seite denke ich wieder, kann man es ihnen vorwerfen, dass sie sich abgrenzen? Was können sie tun? Wenn selbst wir als Einrichtung MACHTLOS sind? Auf meine Frage hin, warum nichts bezüglich der Kinder unternommen wird, wurde mir gesagt, dass es einfach keine Plätze mehr in den Heimen gäbe. Würde man samt eines Kindes zur Behörde gehen und seine Umstände melden, wären sie dazu verpflichtet es aufnehmen, dennoch ändert sich nichts an der Tatsache, dass sie keine Möglichkeit hätten es unterzubringen. Das ist der Grund, warum die Behörden sich gar nicht erst die Mühe machen auf die Straße zu gehen. Sie wissen über die Umstände Bescheid, sind aber aufgrund von Platzmangel ebenfalls MACHTLOS.
Vor kurzem kam eine "inhaladora de clefa" auf mich zu und fragte mich ob ich ihr Kleidung bringe. Daraufhin fragte ich sie, ob sie denn arbeiten gehe und Geld verdienen würde. Natürlich. Was sie mit dem Geld macht, muss ich wohl nicht näher erläutern. Warum sie mich das fragt? Es gibt viele Menschen, die ihr Herz erleichtern oder einfach eine gute Tat vollbringen möchten und ihnen Kleidung und Essen bringen. Was sie damit erreichen? Genau das Gegenteil! Denn warum sollten die Menschen auf der Straße ihren Lebensstil ändern, wenn sie doch ohne etwas dafür zu tun, Essen und Kleidung bekommen. Viel wichtiger ist es sich mit dem Leben von ihnen auseinanderzusetzen, es versuchen zu verstehen und erst dann zu handeln. Leichter gesagt als getan. Diese Arbeit kann ganz schön frustrierend sein, denn die Leute auf der Straße sagen viel, aber halten kaum bis gar nichts davon ein. Der Wille muss jedoch von ihnen kommen, sonst ist es schier unmöglich sie zu unterstützen. Ich dagegen quäle mich mit der Frage, ob ich studieren oder arbeiten möchte. Soviel zum Thema Gerechtigkeit in der Welt!

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